Wir sind täglicher Teil einer urbanen Dauerchoreographie. Vielfältige, hoch sensible physische Fähigkeiten ermöglichen es uns StadtbewohnerInnen, auf die verschiedenen Dynamiken unseres Umfelds einzugehen.
groove space ist eine Forschungs- und Performanceserie, die als gemeinschaftliches Projekt in Berlin startet und in den nächsten Monaten auch in Hamburg, Zürich, Freiburg, Düsseldorf/Tokio und Basel Station machen wird. Mit lokalen KünstlerInnen und ZuschauerInnen erarbeitet das Forschungsteam um Sebastian Matthias in kollaborativer Methode das Stück immer wieder aufs Neue. Wie muss ein Kunstraum beschaffen sein, damit Kompetenzen der Straße darin zum Tragen kommen und nicht an der Garderobe abgegeben werden?
Aus dieser Zusammenarbeit leitet er sich schließlich ab: Der Groove Berlins! Die tänzerischen Ergebnisse des Forschungsprojekts werden in synekism / groove space am 18.-21. September 2014 in den Sophiensaelen gezeigt, gerahmt von einer Rauminstallation von Eva Berendes, die auf urbane Architektur Bezug nimmt, und den Soundkulissen von Tamer Fahri Özgönenc aus der Berliner Clubszene.
Eine Produktion von Sebastian Matthias in Koproduktion mit Tanzhaus NRW Düsseldorf, Kaserne Basel, Theater Freiburg, Kampnagel Hamburg, SOPHIENSÆLE und dem CCN de Franche-Compté in Belfort unter der Schirmherrschaft des accueil/studio Programms des Ministeriums für Kultur und Kommunikation/DRAC Franche-Compté. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.
Pressestimmen:
„Der regelmäßig in Hamburg arbeitende Sebastian Matthias lädt zunächst in Synekism/ Groove Space die Zuschauer zu einem unbestuhlten Parcours ein. Ein paar Turngeräte stehen in der Mitte, ein Reck, eine Art Holzstiege, Sitzkissen. Instinktiv erwandern sich viele Zuschauer den Raum und werden, ohne direkt zu spielen, zu performen, Teil der Choreografie. […] Auf faszinierende Weise werden das Nebeneinander und die Vielfalt im Stadtraum und seiner Gesellschaft erlebbar.“
Hamburger Abendblatt, 02.02.2015
„Welche performativen Versammlungen können wir gemeinsam hervorbringen?, fragt der Choreograf und schafft einen Rahmen, um zur aktiven Anteilnahme anzuregen. […] Wirken wir Zuschauer anfangs uns selbst überlassen, werden nach und nach die Tänzer kenntlich, herausgehoben aus der Menge durch minimal choreografierte Bewegungen. Betont beschwingt schreiten die sieben, bieten fast unmerklich eine Bewegung an wie eine Gabe, die man annehmen oder ignorieren darf. Bald werden ihre Sequenzen raumgreifender, tänzerisch fordernder, die Aufführungssituation wird klarer etabliert. […] synekism/groove space schwingt sich in die konzentrierte Ruhe des gemeinsamen Flow ein. So nah und doch unaufdringlich hat man Tanz selten empfunden.“
Elena Philipp: Sebastian Matthias‘ „synekism / groove space“, tanz, November 2014,